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offene Ateliers | Ausstellung Chairs | Lesung und Film Familie Brasch | Moment mal… | KEEP ON ROLL IN | Les belles de nuit

Offene Ateliers

Samstag 4. und Sonntag 5. Mai

Seit vielen Jahren beteiligen sich die Künstlerinnen und Künstler der Kulturmühle Perwenitz am ersten Mai-Wochenende an den offenen Ateliers im Land Brandenburg.
In diesem Jahr dabei: Heinz Bert Dreckmann, Katharina Kulpok, Eva Paul, Susann Schaer, Klaus Schweier und Gudrun Venter.


leerzeileCHAIRS
Eröffnung, Samstag 4. Mai 15 Uhr
  1. Mai bis einschließlich 10. Juni 2019

Thron. Chefsessel. Gemütlicher Ohrensessel. Funktionaler Schreibtischstuhl. Abgenutzter Küchenstuhl. Ein Stuhl sagt mehr als jedes andere Möbelstück über den Raum, die Zeit und die soziale Stellung eines Menschen aus. Er spiegelt den Zeitgeist wider: schlicht oder pompös, respekteinflößend, verspielt oder einfach nur praktisch. Stühle waren und sind zu jeder Zeit Sitzmöbel und Gebrauchsgegenstände. Gleichzeitig erzählen sie vom Leben und erlauben einen tiefen Einblick in die menschliche Seele.

Ausstellung CHAIRS

20 Künstlerinnen und Künstler haben sich mit dem Thema „Sitzmöbel“ auseinandergesetzt und zeigen ihre Arbeiten in der Ausstellung CHAIRS.

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Lesung und Film „Familie Brasch“

mit Marion Brasch 18. Mai 2019 16 Uhr

Die Geschichte der Familie Brasch ist so widersprüchlich wie spannend: In den Nachkriegsjahren lebt die Funktionärsfamilie in der sowjetisch besetzten Zone den deutschen Traum vom Sozialismus. Vater Horst baut als leidenschaftlicher Antifaschist und jüdischer Katholik die DDR mit auf, seine Frau Gerda – gebürtige Wienerin – wird dort nie heimisch. Die Söhne Thomas, Peter und Klaus träumen – wie ihr Vater – von einer gerechteren Welt, stehen dem real existierenden Sozialismus aber kritisch gegenüber. Der Vater liefert den rebellierenden Sohn Thomas an die DDR-Behörden aus. Im Westen wird Thomas Brasch zum gefeierten Literatur- und Theaterstar.

Marion Brasch, Hörfunkjournalistin, radioeins-Moderatorin und Schriftstellerin, liest aus ihrem Buch „Ab jetzt ist Ruhe – Roman meiner fabelhaften Familie“. Anschließend zeigen wir den Dokumentarfilm „Familie Brasch“ (2018) von Annekatrin Hendel. Neben Marion Brasch und ihrer Tochter Lena äußern sich die Schauspielerinnen Katharina Thalbach und Ursula Andermal, der Dichter Christoph Hein, die Liedermacherin Bettina Wegner, die Künstler Florian Havemann und Alexander Polzin.


leerzeileKünstlerische Fotografie – Ingo Kuzia und Peter Westphal

Eröffnung, 23. Juni 15 Uhr

Moment mal…

leerzeile„Moment mal…“ – dieser Ausdruck ist meist ein Zeichen für Irritation, kurzen Zweifel am Gesehenen oder Gehörten. Nüchtern betrachtet ist ein Moment ein kurzes, unbestimmtes Zeitintervall. Jeder Moment besitzt indes etwas Mystisches. Er teilt das Vorher vom Nachher auf dem unendlichen Zeitstrang, ist für einen kurzen Augenblick einzigartig und nicht wiederholbar. Vorbei. Die Fotografie kann diesen einzigartigen Moment festhalten, ein mächtiges Werkzeug, das „den Moment“ in zeitlichem Abschnitt und räumlichen Ausschnitt sichtbar macht. Dabei kann die fotografische Momentaufnahme viel mehr erfassen als das menschliche Auge: Durch die Belichtungszeit wird „der Moment“ gedehnt oder komprimiert, für das bloße Auge werden unsichtbare Zustände sichtbar und eine neue Wirklichkeit wird destilliert. Das ermöglicht völlig neue Blickwinkel auf „den Moment“. Fotografische Montagen, die digitale Bildbearbeitung und Fake-News fordern die Aufmerksamkeit des zeitgenössischen Rezipienten zusätzlich heraus.

©Ingo Kuzia

Die Künstler Peter Westphal und Ingo Kuzia setzen sich mit ihren unterschiedlichen Arbeits- und Sichtweisen mit dem Thema „Moment mal…“ auseinander. Exklusiv für diese Ausstellung entstanden neue Motive.

©Peter Westphal
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leerzeileKEEP O
N ROLL
IN

Lisa Drost und Lisa Peters – Junge Kunst in der Mühle

Eröffnung am 18. August 13 Uhr
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In ihrer ersten Duo-Ausstellung „Keep on Rollin“ zeigen Lisa Drost und Lisa Peters ihre gemeinsamen Fotoarbeiten, sowie jeweils eine raumbezogene Arbeit als Einzelposition. Was die beiden Künstlerinnen gemein haben ist das Ausschnitthafte und Abstrahierende mit dem sie Themenkomplexe bearbeiten und darstellen.
Lisa Peters geht in ihrer Praxis den Momenten des Übergangs und der Veränderung nach. Thema ist hierbei häufig das Verborgene, das unter der Oberfläche Liegende, dem sie anhand unterschiedlicher Medien einen Ausdruck verschafft. Ein wichtiges Merkmal ihrer Arbeiten ist der Aspekt der Körperlichkeit mit einem Fokus auf Körperoberflächen. Lisa Peters untersucht und beobachtet dabei die unsichtbaren Grenzen und Berührungspunkte zwischen Individuum und Umwelt.
Körpern, Gesichtern oder Geschichten begegnen wir in den Werken von Lisa Peters immer nur in Form von Fragmenten oder Ausschnitten. Gerade weil sie nie vollständig sind, betrachten wir das, was da ist, umso genauer. Lisa Drost arbeitet in ihren installativen Arbeiten primär mit dem Zusammenspiel von natürlichen und artifiziell genutzten Materialien. Sie hinterfragt dabei die Grenzen und den Nutzen dieser und stellt sie in neue Zusammenhänge. Das kritische Aufzeigen von gesellschaftlich festgelegten Ordnungssystemen, Kreisläufen und Volumina ist dabei ein wiederkehrendes Moment, welches die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt thematisiert.
Durch das häufige Einbeziehen von Schrift in ihren Arbeiten, macht Lisa Drost eine weitere Deutungsebene auf, die zwischen poetischer Verwirrung und konkreter Lesart changiert. Seit 2016 realisieren Lisa Drost und Lisa Peters gemeinsame Fotografien, in deren Komposition sie stets selbst die Protagonistinnen des Bildes sind. Sie spielen sowohl mit der Dopplung ihrer Körper als auch mit Merkmalen und Attributen der Populärkultur– zu denen auch der Vorname LISA oder das Hinterfragen des männlichen Superman-Attributs gehören. Eine Gemeinsamkeit aller Bilder ist das abgewendete Gesicht, das Angeschnittene, das Verborgene. Die Künstlerinnen zitieren und überspitzen alltägliche Situationen, greifen gewohnte Sehschemata auf und führen sie ad absurdum. Dadurch ermöglichen sie eine differenzierte Wahrnehmung und eröffnen in einer humorvollen Art neue Perspektiven.

Superwomen © Lisa Peters und Lisa Drost
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Les Belles de Nuit

Cécile Rose & Trio Scho

Samstag 24. August 20 Uhr

Freudenmädchen, Kokotte, Bordsteinschwalbe, Schlampe, Hure, oder einfach Nutte… In ihrem dritten Programm nennt die französische Chansonsängerin Cécile Rose sie alle die Schönen der Nacht: « les Belles de Nuit ».

In den Liedern von Juliette Gréco, Colette Renard, Gilbert Bécaud und natürlich auch von Piaf, Brel und Brassens erzählt sie von ihrem oft schweren Schicksal, aber auch von glamourösen Augenblicken, von Prostituierten mit einem großen Herzen, die sich trotz des Elends und eines alternden Körpers auf die Suche nach Liebe und einem Platz an der Sonne begeben. Ein Konzentrat aus Pariser Schnauze und französischer Poesie, mit einer Prise Erotik und Burlesque, untermalt von den wunderbar slavischen Klängen des Trio Scho.

© Natalya Fenko